ARNO BOJAK - my body is over the ocean

Malerei und Zeichnung


11.03.2011 - 01.05.2011, Galerie ARTAe Leipzig

FINISSAGE bei Thüringer Klößen und Bergischem Sauerbraten!
Am Sonntag, 01.05.2011 von 11 bis 17 Uhr


Sonderöffnungszeiten zum Leipziger Galerien-Rundgang:
Samstag, 30. April von 11 – 19 Uhr
Sonntag, 01. Mai von 11 - 17 Uhr


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Mit freundlicher Unterstützung der Rosenbrauerei Pößneck


             

links: Arno Bojak, Lederstrumpf, 2010, Acryl auf Nessel, 240 x 220 cm
rechts: Arno Bojak, Papagena, 2008, Acryl auf Nessel, 60 x 50 cm


my body is over the ocean

Ähnlich einer Oper werden in Bojaks großformatigen Bildern tragische, phantastische
Geschichten epenhaft und doch mit Witz erzählt. Mit barockem Schwung drehen sich
die Figuren über die Leinwand, reißen Tiere, Planzen mit, werden bedroht, bedrohen
selbst und sind in ständiger Verwandlung ähnlich der Göttin Daphne. Ein darwinistischer
Überlebenskampf, der den Wissenschaftler selbst im Mark erschüttern würde. Doch nicht
nur die Tierwelt gebärdet sich lebenshungrig-rücksichtslos, sondern auch die Flora tritt
mit breiten Schultern in die Szenerie, dass es nur so schplatattert! Und da wird schon
auch mal eines der seltsamen Tiere zum Opfer. Fressen und gefressen werden,
überbordende Lebendigkeit - lapidar und lakonisch dargestellt. Der Betrachter steht
dem Geschehen fast ohnmächtig staunend gegenüber und hat doch seinen Spaß an
den ausgefeilten Farbkompositionen, Räumlichkeiten, Überlagerungen und diversen
Bezügen zur Kunstgeschichte.

Und dann wären da noch die seltsamen Bojakschen Hybridwesen, die da unter anderem
heißen: Papagena, 25 Jahre Zorn oder Altmeister. Eine kuriose Ahnengalerie oder etwa
das Erinnerungsalbum des Schulabschlussjahrgangs? Wir wissen es nicht! Der Altmeister
wird zum Krawatte tragenden Chamäleon. Mit Karnevalströte als Pfeife steht er vor
seinen Bildern und verschwindet zugleich im Muster der Tapete. „Perfekt getarnt, mein
Herr!“ will man da ausrufen. Oder Papagena, die wie schon der Name verrät, mit
einem beeindruckenden Papageienschnabel und entsprechenden physiognomischen
Verwachsungen ausgestattet ist und mit dem schwarzen Federviehtatoo am Hals beim
nächsten Fußball-WM-Fanfest nicht weiter auffallen würde.

Studiert hat Arno Bojak bei Lüpertz und Krieg in Düsseldorf und erhielt 2000 den
Akademienbrief nachdem er bei Dieter Krieg Meisterschüler war. Es freut uns sehr, dass
wir einen Teil dieser großartigen Arbeiten Arno Bojaks erstmals in einer Einzelausstellung
in Leipzig zeigen können und laden alle ein, sich mit uns auf Expedition in diese bizarre
Welt zu begeben. Haben Sie bitte Spaß!

Marian Elsner, Februar 2011