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Claudia Hauptmann

Künstlerpech
Malerei


07.11. - 20.12.2014
Galerie ARTAe Leipzig, Gohliser Straße 3, 1. OG

Eröffnung am Freitag, 07. November 2014 von 18 bis 22 Uhr



Claudia Hauptmann, Künstlerpech, 2014, Öl und Tempera auf Leinwand, 140 x 140 cm


Künstlerpech

Das Bild „Künstlerpech“ steht Pate für den Ausstellungstitel und ist eine faszinierende
und fesselnde Arbeit. Claudia Hauptmann steht bewußt in der Tradition der ostdeutschen
Malerei und erzählt auf unkonventionelle, poetische, verschlüsselte und wiedererkennbare
Art und Weise nicht nur die Geschichte vom Künstlerpech des Eulenspiegels, sondern
reflektiert die momentane Gesellschaft und deren Wahrnehmungsweise sowie Wirklich-
keitsverschiebungen.

Künstlerpech ist hier in doppeltem Sinne verankert. Zum einen stürzt der Harlekin
vom Seil, auf dem er balancieren wollte, und zum zweiten sieht ihn keiner. Nein, nur
das Kind im Vordergrund sieht den Sturz. Alle anderen Figuren realisieren nicht, was
um sie herum passiert. Sie sind in einer anderen Realität. Das, was direkt neben,
über ihnen passiert, wird nicht wahrgenommen. Die Frau in der Mitte fotografiert
aus dem Bild heraus, wodurch eine Rückkopplung zum Betrachter erfolgt.

Poetisch, symbolisch und zugleich surreal können die weißen Tauben gelesen werden. Sie
verkörpern die ungehörte und ungesehende Botschaft des Künstlers, der nicht nur
unterhalten, sondern etwas mitteilen wollte. Das überdimensionierte Werbeplakat an
der Häuserwand hinterfragt nicht nur die Flut von Werbung, sondern thematisiert
Schönheitsideale und Träume unserer Gesellschaft.

Claudia Hauptmann gelingt es, das Jetzt und Gesellschaftliches subtil und zugleich
direkt zu zeigen und zusätzlich stehen ihre Bilder natürlich in einem kunsthistorischen
Kontext. Der Betrachter kann Motive entziffern, Bildideen entschlüsseln, Zusammenhänge
auftun und sich schlichtweg auf eine intellektuelle und sinnliche Anregung einlassen.
Neben der technischen und kompositorischen Versiertheit ist dies eine Melange, die man
sehr selten antrifft. Diese Malerin beherrscht lässig das Augentäuschende und zeigt
ihr Können in der Lebendigkeit, der Sinnlichkeit, der Materialität. Doch noch wichtiger
ist, dass sie die Transformation der erlebten Welt in eine erzählerische und ganz
individuelle, moderne und zugleich klassische Bildwelt souverän meistert.

Claudia Hauptmann malt und zeichnet Akte, Stillleben und Portraits seit ihrem 14ten
Lebensjahr. Anfangs in Eisenach im Zeichenzirkel, dann in den 80er Jahren an der
Abendschule der HGB in Leipzig, danach im Studium an der Burg Giebichenstein in Halle,
wo sie Meisterschülerin bei Gudrun Brüne war. Es ist die siebte Einzelausstellung,
die wir mit Claudia Hauptmann bestreiten, und wir freuen uns sehr, dass wir wieder
neue Werke und damit die Entwicklung der Künstlerin zeigen können.

Sabine Elsner, Leipzig, Oktober 2014


Wir laden sehr herzlich zur Eröffnung am Freitag, 07. November 2014
von 18 bis 22 Uhr in die Galerie ARTAe, Gohliserstraße 3, 1. OG ein.




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Galerie ARTAe
Gohliser Straße 3 / 1. OG
04105 Leipzig
Öffnungszeiten: Mittwoch - Samstag, 15 - 19 Uhr und nach Vereinbarung

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Haltestelle "Chausseehaus" Linie 16 und 11


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04155 Leipzig
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