Turm & Zelle - Skulptur und Zeichnung von Bettina Lüdicke

Galerie ARTAe Leipzig, 24.08.-13.10.2007



  

  
Ausstellungsansichten



Philosophische Labyrinthe - Wandeln in filigran-sinnlicher Architektur

Leise Spannungen, ästhetische Momente, lineare Verdichtungen, sinnliche Anziehungskraft
charakterisieren die Drahtkunst von Bettina Lüdicke. Läßt man sich sowohl visuell als
auch emotional auf die kokonartigen Drahtgebilde, Wandobjekte und Türme ein, so findet
man immer wieder Gegensätze.

Die zellartigen Formen sind gespannt, bestimmt, scheinen sich auszudehnen und verharren
doch im Moment der Durchdringung und Verschmelzung. Einzelne abgeschlossene L-förmige
Module mit spitz zulaufenden Verdichtungen und weichen Rundungen werden von Lüdicke
wie Bausteine eingesetzt, geschichtet und zu Türmen und Pyramiden entwickelt.
Linienverdichtungen und offene Räume wechseln sich ab. Die SchattenLinien sind
eigenständig und gehören zugleich zum Ganzen. Innen- und Außenraum haben die selbe
Wertigkeit. Instabile Statik zeichnet die filigrane Architekur aus, die immer wieder
neue Durchsichten erlaubt, die zum geistigen Wandern einladen. Knotenpunkte und weite
Räume sind in der „körperhaftern Geometrie“, wie sie im „Kubus“ (2007) noch deutlicher
wird, erlebbar.

Seit über 10 Jahren arbeitet die Bildhauerin Bettina Lüdicke mit Kupferdraht. Durch eine
von der Künstlerin entwickelte Technik erhalten die Drahtarbeiten eine schimmernde Patina.
Wichtige Werke in der Entwicklung der Drahtobjekte sind die „Genesekorpus“ (2001),
„Soma“ (2002-05), die Serie der Türme (2006), Pyramiden (2006) und „Kubus“ (2007).
In der Ausstellung Turm & Zelle werden neben den Drahtarbeiten korrespondierende
Zeichnungen zu sehen sein.

Sabine Aichele-Elsner MA



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