Kindereien - Malerei von Andreas Fasbender

Galerie ARTAe Leipzig, 28.04. - 31.05.2006



    

linke Abbildung:o.T. (Ritt der Europa) 2005, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm
rechte Abbildung: o.T. (Perkussionistin, die mit dem Hammer philosophiert) 1995, Öl auf Leinwand, 75 x 100 cm


    

linke Abbildung: o.T. (Farbduscher), 2005, Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm
rechte Abbildung: o.T. (Rodeo), 2005, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm



„Maler sind im Spiel vertiefte Kinder.“ Andreas Fasbender Januar 2006

Tanzende, singende Kinder, verspielte kleine Figuren, die in Farbe springen, die unter einer
Farbdusche stehen oder Farbe wie ein Feuerspucker über die Leinwand verteilen. Das sind
unter anderem die Motive in Fasbenders Kinder-Zyklus. Der Funke, einen Kinder-Zyklus zu schaffen,
sprang durch die schabernack treibenden Kinder über, die sich in den Pompejanischen Fresken
tummeln. Dort werden Kinder als handelnde Figuren, die völlig sinnlose Spielchen treiben, dargestellt.
In der Kunstgeschichte wird die Darstellung des Kindes erst wieder in der Renaissance salonfähig.
Die nackten, kleinen Knaben mit oder ohne Flügel, die auch Putten genannt werden, sind eine
liebenswürdige Erfindung der italienischen Frührenaissance. Sie sind als Umformung der gotischen
Kinderengel nach dem Vorbild der antiken Eroten zu verstehen. Auch die Kinderengel nehmen im
16. Jhd. gern die Gestalt von Putten an. Der absolute und unschlagbare Höhepunkt der Engelsdarstellungen
findet sich im Barock und Rokoko. Schwelgerisch schweben sie dort als Vermittler zwischen Dies- und Jenseits.

Im Kinder-Zyklus geht es Fasbender nicht nur um die Wiederbelebung des Kindermotives, sondern
die Figuren sind für ihn Sinnbild des spielerischen Umganges mit der Malerei. „Kinder leben ihrer
Begierde nach, und die Lust am Angenehmen ist bei ihnen das stärkste Motiv„ (Aristoteles).
Dahinter steckt im Grunde die Suche Picassos nach dem Blick der Kinder auf die Welt. Fasbender
zeigt den lustvollen Umgang seiner Tochter von Farbe direkt in seinen Bildern. Er malte einige
der ausgestellten Werke mit Aziza zusammen. Wenn man sie genauer betrachtet, kann man farbige
Kinderfüßchen erkennen. Über diese Stellen ist seine Tochter tatsächlich gelaufen.
Andreas Fasbender ist ein international anerkannter Künstler. Bereits seit 1988 wurde
seine Malerei im Ausland gezeigt. Er stellte unter anderem in Lille und Paris, in Neapel
und Bukarest an namhaften Orten aus. Eine der beeindruckendsten Ausstellungen war wohl
diejenige in Sydney von 2001. Mehrere internationale Museen wie z.B das Musée Prouvost
in Lille und das Museum of Contempory Art in Sydney haben Werke des Künstlers in ihrer
Sammlung. Zu seiner ersten Ausstellung in Leipzig kommt Fasbender direkt aus Paris von
seiner Eröffnung bei der UNESCO.

Sabine Aichele-Elsner (M.A.)


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