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Kunstraub in Dessau

Drei Kunstwerke im Wert von insgesamt 17.800,- Euro wurden aus der Ausstellung „Blau auf blasser Haut –
Tattoo in der zeitgenössischen Kunst“ aus dem Ausstellungsraum des Anhaltischen Kunstverein Dessau e.V.
in der Askanischen Strasse 22 gestohlen. Dabei handelt es sich um die beiden Bilder „Second Hand“ und
„Die Braut“ von Claudia Hauptmann und das Bild „Rückenakt“ von Gudrun Brüne.

Beide Künstlerinnen malen in der Tradition der Leipziger Schule. Gudrun Brüne lebte Jahrzehnte lang mit
ihrem Mann Berhard Heisig in Leipzig und Claudia Hauptmann war ihre Meisterschülerin an der Burg
Giebichenstein. In dieser Ausstellung konnte man, was selten vorkam, von beiden Künstlerinnen Werke
betrachten.




Claudia Hauptmann: Second Hand, 2016, 30 x 100 cm, Öl auf Leinwand.

Statement der Kunsthistorikerin Sabine Elsner:

Eine Ausstellung zu kuratieren ist immer eine besondere Freude und bedeutet: inhaltliche
Auseinandersetztung, Entwicklung des Themas, Gespräche mit Künstlern in Ateliers und letztendlich die
Zusammenstellung der Werke in einer Ausstellung. So war das auch bei der Ausstellung „Blau auf blasser
Haut – Tattoo in der zeitgenössischen Kunst“ für den Anhaltischen Kunstverein Dessau e.v.

Doch nun dieser Kunstraub. Drei gestohlene Bilder. Als ich das am Telefon erfuhr, war ich fassungslos.
Wer macht denn sowas? Das ist ja furchtbar. Nicht nur für die Öffentlichkeit sind diese Bilder nun
nicht mehr verfügbar, auch für die Kunstgeschichte und für zukünftige Ausstellungen, können diese Werke
nicht mal mehr vom rechtmäßigen Besitzer ausgeliehen werden. Ich verstehe das nicht. So ein Schaden
für die Künstler und die Gesellschaft. Und warum? Wird hier privat auf angeblich provokative Kunst
reagiert? Oder ist einer so gierig, dass er genau diese Bilder will und diese vor allem nicht bezahlen
will? Oder ist es eine Person, die weiß, dass die Künstler sie nicht an ihn oder sie verkaufen würden?
Es ist mir ein Rätsel und eine Tragödie für die Künstler und Kunstwelt. Nun hängen die Ausdrucke der
Kunstwerke mit den Vermerk: „gestohlen“ darunter in der Ausstellung „Blau auf blasser Haut“ im
Anhaltischen Kunstverein Dessau. Das ist mir und den Künstlern noch nie passiert. Und ich wünsche
es keinem.




Claudia Hauptmann: Die Braut, 2016, Öl auf Leinwand, 30 x 100 cm.




Gudrun Brüne: Rückenakt, 2016, Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm.

Mehr Infos:
Veröffentlichungen vom 03.08.2016:

Gemälde im Wert von 18 000 Euro gestohlen - von Kunsträubern fehlt jede Spur

Kunstraub in Dessau: Wie kamen die Diebe in den Ausstellungsraum?


Veröffentlichung vom 02.08.2016

Kriminalität: Gemälde aus Dessauer Tattoo-Schau gestohlen
DESSAU – RoßLAU. Aus der vom Anhaltischen Kunstverein Dessau veranstalteten Ausstellung „Blau auf
blasser Haut - Tattoo in der zeitgenössischen Kunst“ sind drei Gemälde gestohlen worden. Das teilte
am Dienstag Gerhard Lambrecht, der Vorsitzende des Vereins mit. Die Polizei will sich demnach am
Mittwoch an die Öffentlichkeit wenden. Nach Angaben von Lambrecht wurden&xnbsp; zwei Gemälde von
Claudia Hauptmann („Second Hand“ und „Die Braut“) und ein Bild von Gudrun Brüne&xnbsp;(„Rückenakt“) gestohlen.
Die Ausstellung in der Askanischen Straße 22 läuft noch bis zum 21. August. (mz)

Wer etwas mitbekommen hat, bitte beim Kunstverein melden!
Anhaltischer Kunstverein Dessau e.V.
Askanische Straße 22, 06842 Dessau-Roßlau
Telefon/-fax: 0340-6501443

email: info@anhaltischer-kunstverein.de

Vorsitzender: Gerhard Lambrecht
phone: 0340-85916529 mobile: 0178-1845805
email: lambrecht@anhaltischer-kunstverein.de




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