AUSSTELLUNG
Neue Bilder vom Alter(n)


Theater Rudolstadt und KulTurDiele
Anger 1 und Marktstraße 57, 07407 Rudolstadt

Eröffnung: Freitag, 16. September 2011 um 18 Uhr

Begrüßung: Steffen Mensching, Intendant Theater Rudolstadt
Rede: Heike Taubert, Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit
Einführung: Sabine Aichele-Elsner, Kuratorin


Dauer der Ausstellung: 17.09.-02.10.2011
Öffnungszeiten: Mo - Fr: 09:00 – 18:00 / Sa: 09:00 - 13:00


"Neue Bilder vom Alter(n)": Wanderausstellung zeigt das Abenteuer Altwerden

Die Wanderausstellung "Neue Bilder vom Alter(n)" zeigt die rund 80 besten Bilder aus einem
öffentlichen Wettbewerb. Sie umfasst acht grosse Themen, die von "Ausdruckskraft des
Alters – Körper" bis hin zu "Arbeit" und "Freizeit" reichen. Das beeindruckende Portrait einer
100jährigen von Paula Holtz zeigt die Schönheit der tief und klar gezeichneten Lebenslinien
und der damit verbundenen Geschichten. Der warme und entspannte Blick schweift in die Ferne,
seine Klarheit weist den Betrachter auf das Phänomen dieses langen Lebens hin. Wir können nur
ahnen, was die Frau erlebt haben mag und sie für die Kraft bewundern, die sie ausstrahlt.
Doch dass es in den Bildern über das Alter(n) bei weitem nicht nur um Falten geht, sondern
auch um identitätsstiftende Handlungen, zeigt beispielsweise Johanna Nottebrock in ihrer
Serie "Im Alter". Die abgelichteten Personen verdecken jeweils ihr Gesicht mit Strickzeug
oder ihren Händen. Ein grauer Schopf blitzt hervor und der Blick auf die Details und
Tätigkeiten der Personen rücken in den Fokus. So zeigt Johanna Nottebrock, dass nicht
das Aussehen, sondern Identität und sinnstiftendes Handeln eine Person ausmachen, wie
alt auch immer sie sein mag.

      

links: Paula Holtz, 100 Jahre, 2009
rechts: Johanna Nottebrock, aus der Serie "Im Alter", 2009

Innerhalb der Kategorie "Paare – Intimität" findet sich das Foto von Manuel Capurso. An einem
schlichten Holztisch legt sich im Hintergrund ganz sanft eine Hand auf die andere. Ein dreiviertel
gefülltes Wasserglas, Besteck und eine weiße Serviette sind die Gegenstände des Geschehens.
Der Moment vor dem Essen wurde in einem an die Bilder von Rembrandt erinnernden Stil festgehalten.
Wenig Motive mit vielen Bedeutungs-ebenen und Interpretrationsspielraum ergeben einen stillen
Moment der zarten Annäherung und Innerlichkeit.

      

links: Manuel Capurso, Ohne Titel, 2007
rechts: Anna Mutter, Gerlind Pusch, aus der Serie "Abendrot", 2009, 2. Preis

Die meisten Fotos gehören zum Bereich „Arbeit und Tätigkeit“. Hier reichen die Fotos von der
Zeitungsausträgerin, die sich etwas zu ihrer Rente dazu verdient über Ehrenamtliche, bis hin zu
Künstlern, die ganz selbstverständlich bis an ihr Lebensende arbeiten, weil für sie Arbeit, Kunst
und Leben zusammengehören. In dieser Rubrik findet sich auch die preisgekrönte Serie "Abendrot"
von Anna Mutter. Sie fotografierte neun Clowns, die als Gruppe regelmäßig auf der Bühne stehen.
Sie hatten sich nach einem abgeschlossenen Berufsleben jenseits der 50 für die Clownerie entschieden,
als ganz neue Herausforderung. Den Komödianten geht es darum, an sich zu arbeiten, Freude auszustrahlen,
konventionelle Bilder vom Altern in Frage zu stellen und dadurch beim Publikum Neues anzuregen.
Sie sehen das Clownsein als bestes Mittel gegen die Angst vor dem Alter, die als Schreckgespenst
drohende Hilflosigkeit und Entmündigung an die Wand malt.

Weitere Schwerpunkte in der Ausstellung sind: "Altern – alt und neu", "Bewegung – Sport – Freizeit",
"Generationen", "Einsam – Gemeinsam" und "Gewonnene Jahre – Endlichkeit". Hintergrund der
Ausstellung ist, dass die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Ende 2009 in einem
Fotowettbewerb dazu aufgerufen hat, neue Bilder mit gesellschaftlichen und persönlichen
Vorstellungen vom Alter(n) einzureichen. Die Fotografinnen und Fotografen sollten sich dabei
auch mit wissenschaftlichen Befunden und Empfehlungen auseinander setzen, die die Akademien-
gruppe "Altern in Deutschland" unter dem Titel "Gewonnene Jahre" veröffentlicht hatte.

Die Ausstellung begleitet ein Katalog:
Neue Bilder vom Alter(n), hg. von Ursula M. Staudinger, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina –
Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart,
Nova Acta Leopoldina, 2010.

Die teilnehmenden Fotografinnen und Fotografen sind:

Sophie Aigner, Angela Archilla (ES), Marco Armborst, Markus Altmann, Manuel Capurso (GB), Lars Collin,
Thomas Xaver Dachs, Günter Dudde, Simone Eberli / Andrea Mantel (CH), Erika Ehlerding, Dr. Dietmar
Eisenhammer, Margot Eppinger, Manuela Gangl, Verena Grieß, Ute Görnandt, Christiane Grosewa, Annette
Günter, Tanja Beate Heuser, Paula Holtz, Ferdinand Jendrejewski, Ann-Kathrin Kampmeyer, Janis Kanga,
Ruth Knecht, Annett Körner, Simon Koy, Evi Lemberger, Christel Linkerhägner, Paul Loges, David Lohmüller,
Sebastian Marek, Renate Maucher, Klaus Meier, Mechthild Michalski, Nathalie Mohadjer (F), Paula Muhr,
Anna Mutter, Horst Neuendorf, Joanna Nottebrock, Yasmin Obst, Franz-Xaver Ochsenreiter, Birgit Petrasek,
Sabine Plamper, Stefan Postius, Christine Rühmann, Peter E. Rytz, Jan Schildhauer, Charli Schluchter (CH),
Katja Schreiber, Eric Schütt, Christine Skiba, Karel Stipek (A), Walter Spiegel, Marco Warmuth,
Frank Waßerführer, Gerhard Weber, Mayk Wendt (CH), Susanne Werdin, Artur Wiese, Sergey Zhuravlev,
Silvia Zinsli (CH)


Eröffnung Freitag, 16.09.2011
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter

Altern in Deutschland

Für Fragen steht die Koordination gerne zur Verfügung.



Koordination: Sabine Aichele-Elsner M.A., Gohliser Straße 3, 04105 Leipzig
          Tel.: 0341 - 355 20 466 Mobil 0160 - 9111 8817
          Email: foto@altern-in-deutschland.de




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