|
AUSSTELLUNG Neue Bilder vom Alter(n) vhs-photogalerie im TREFFPUNKT Rotebühlplatz Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart Eröffnung: Mittwoch, 29. September 2010 um 19.30 Uhr Dauer der Ausstellung: 30.09.-31.10.2010 Öffnungszeiten: Mo-Sa 8.00 – 23.00 Uhr und So 9.00 – 18.00 Uhr Webseite: vhs-photogalerie im TREFFPUNKT Rotebühlplatz ![]() ![]() ![]() links: Christine Rühmann: Marlis Grünberg, aus der Serie "Tänzerinnen", 2009 mitte: Angela Archilla: Looking for new waves, 2009 rechts: Franz-Xaver Ochsenreiter: Helma und ihre Schwestern, 2009 Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina rief Ende 2009 in einem offenen Fotowettbewerb dazu auf, neue Bilder mit gesellschaftlichen und persönlichen Vorstellungen vom Alter(n) einzureichen. Sie öffnete damit die Arbeit ihrer Wissenschaftler zu diesem Thema für den gesellschaftlichen Dialog. Die Resonanz war überwältigend, und von über 400 eingereichten Fotos wurden 81 von 61 Fotografinnen und Fotografen von einer Fachjury ausgewählt. Sie sind ab 29. September 2010 in Stuttgart in der Ausstellung der vhs-photo- galerie im TREFFPUNKT Rotebühlplatz zu sehen. Zu den präsentierten Arbeiten gehören Bilder der Fotografin Christine Rühmann. Selbst Tänzerin, beleuchtet sie in ihrer gleichnamigen Serie diesen Berufsstand, wählte Tänzerinnen aus vier Altersstufen aus und hielt in den Fotos und Interviews den Prozess des Alterns fest. Die hier dargestellte Marlis Grünberg ist 1924 in Halle geboren, war Solotänzerin in Dresden, die jüngste Ballettmeisterin Deutschlands, choreografierte Musicals und Schauspiele u.a. in Recklinghausen, Graz, Berlin, Wien und Düsseldorf. Seit 40 Jahren leitet sie – nach wie vor - ein Trainingsstudio in Bonn. Viele Tänzerinnen orientieren sich eher früher als in anderen Berufen in neue Richtungen um. Für sie ist es ein normaler Teil ihrer Karriere, rechtzeitig an die Verluste und Gewinne des Alters zu denken und diese in ihren Lebensweg einzubauen. Marlis Grünberg ist ein Beispiel dafür, wie Einschränkungen zu neuen Möglichkeiten verwandelt wurden und Neues entstehen ließen. Das Gestalten des letzten Lebensabschnittes ist oftmals von dem vorherigen Lebensverlauf und beruf- lichen Entscheidungen abhängig. Nicht im Bereich des Berufes, sondern in der Freizeit ist das Foto „Looking for new waves“ der spanischen Fotografin Angela Archilla einzuordnen. Unvermutet steht eine ältere Dame mit Surfbrett und Hut an einem Strand und lässt sich die Wellen um die Beine spülen. Entgegen von gängigen Werbefotos wird hier die aktive und nachdenkliche Frau präsentiert. Durch den Titel wird zusätzlich unterstrichen, dass es unabhängig vom Alter immer etwas Neues zu erwarten gibt: man muss dafür nur offen sein. Ob sie wirklich mit dem Surf- brett auf die Wellen springen wird oder nicht - es geht um den neugierigen Blick auf die Weite des Meeres, den man als Metapher für die Vielfalt und Möglichkeiten des Alters deuten könnte. Neben den beruflichen und Freizeitaktivitäten kristallisierten sich in der Ausstellung weiterhin sowohl die Paarbeziehungen als auch familiären Bindungen als wichtige Facetten des Alterns heraus. So zeigt das Foto „Helma und ihre Schwestern“ von Franz-Xaver Ochsenreiter selbstbewusste und lebensfrohe Schwestern. Sie gehören ebenso wie die Tänzerin und Surferin eindeutig zu den sogenannten neuen Bildern vom Alter und widerlegen die gängigen Vorurteile über das Altsein ausdrucksstark. Vorurteile und gängige Altersbilder gehören heutzutage zu den wichtigsten Bremsen, um die Vielfalt an Möglichkeiten im Alter auszuschöpfen. Sie tragen selbst maßgeblich dazu bei, wie alt ein Mensch werden will und wird und von welcher Qualität seine zweite Lebenshälfte ist. Die Nationale Akademie der Wissen- schaften Leopoldina betont, dass die gewonnenen Jahre am Lebensende eine Chance für jeden Einzelnen und uns alle sind. Um sie zu realisieren, müssen wir jedoch die Bilder in unseren Köpfen, die Welt der Arbeit und des Lernens, die Kommunen und das Zusammenleben umgestalten. Dies ist Ergebnis einer mehrjährigen Untersuchung zum „Altern in Deutschland“, die 2009 abgeschlossen wurde. Sabine Aichele-Elsner M.A. Die Ausstellung begleitet ein Katalog: Neue Bilder vom Alter(n), hg. von Ursula M. Staudinger, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, Nova Acta Leopoldina, 2010. Die teilnehmenden Fotografinnen und Fotografen sind: Sophie Aigner, Angela Archilla (ES), Marco Armborst, Markus Altmann, Manuel Capurso (GB), Lars Collin, Thomas Xaver Dachs, Günter Dudde, Simone Eberli / Andrea Mantel (CH), Erika Ehlerding, Dr. Dietmar Eisenhammer, Margot Eppinger, Manuela Gangl, Verena Grieß, Ute Görnandt, Christiane Grosewa, Annette Günter, Tanja Beate Heuser, Paula Holtz, Ferdinand Jendrejewski, Ann-Kathrin Kampmeyer, Janis Kanga, Ruth Knecht, Annett Körner, Simon Koy, Evi Lemberger, Christel Linkerhägner, Paul Loges, David Lohmüller, Sebastian Marek, Renate Maucher, Klaus Meier, Mechthild Michalski, Nathalie Mohadjer (F), Paula Muhr, Anna Mutter, Horst Neuendorf, Joanna Nottebrock, Yasmin Obst, Franz-Xaver Ochsenreiter, Birgit Petrasek, Sabine Plamper, Stefan Postius, Daniela Risch, Christine Rühmann, Peter E. Rytz, Jan Schildhauer, Charli Schluchter (CH), Katja Schreiber, Eric Schütt, Christine Skiba, Karel Stipek (A), Walter Spiegel, Marco Warmuth, Frank Waßerführer, Gerhard Weber, Mayk Wendt (CH), Susanne Werdin, Artur Wiese, Sergey Zhuravlev, Silvia Zinsli (CH) Für Fragen steht die Koordination gerne zur Verfügung. Koordination: Sabine Aichele-Elsner M.A., Gohliser Straße 3, 04105 Leipzig Tel.: 0341 - 355 20 466 Email: foto@altern-in-deutschland.de Fenster schließen |