Die Erschaffung Adams - Malerei von Claudia Hauptmann

Georgenstrasse, Eisenach, 10.03. - 16.03.2005



    

linke Abbildung: Die Erschaffung Adams, 2004, Öl auf Hartfaser, ca. 90 x 70 cm
rechte Abbildung: Bildnis Liane, 2003, Öl auf Leinwand, ca. 90 x 70 cm


Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 10. März um 18 Uhr mit
der Dezernentin Ute Lieske statt. Die Künstlerin wird anwesend sein.
Bis einschließlich 16. März sind die Werke von 10 bis 18 Uhr zu sehen.
Die Ausstellung ist eine Initiative der Kunsthistorikerin Sabine Aichele-Elsner
(ARTAe . Jena) und wurde unterstützt von Grundstücksgesellschaft Georgenstraße
Thomas & Co. KG, CDU Eisenach, BHW, Augustiner-Bräu und der Stadt Eisenach.

Der Titel „Die Erschaffung Adams“ stellt den Bezug zum gleichnamigen Bild her.
Hier malt eine nackte Frau den ersten Mann namens Adam. Gott wird aus der
ursprünglichen Geschichte und Handlung völlig ausgeblendet. Stattdessen rückt
die schöpferische Frau an die Stelle Gottes und malt sich den ihren Wünschen
entsprechenden Urmann. Die Malerin geht ihrer Sehnsucht nach, liebevoll umarmt
zu werden und geborgen auf einem Schoss zu sitzen. Sie hat durch den
schöpferischen Akt göttliche Eigenschaften, die allerdings auf der Ebene
der Malerei gilt.

Neben der Erschaffung Adams, sind Portraits, Allegorien und erzählende Bilder
von Claudia Hauptmann zu sehen. In altmeisterlicher Manier, mit Liebe zum Detail,
den charakteristischen Blick eines Menschen einfangend, ist die Art wie Claudia
Hauptmann Portraits malt. Wiedererkennbar, in Dixscher Art, mit Attributen aus
anderen Epochen, vielseitig, nicht nur fröhlich, mit menschlicher Tiefe und etwas
dahinterstreckendes, malt sie die Personen, die sich von ihr portraitieren lassen.

Claudia Hauptmann setzte sich viel mit dem Mittelalter auseinander und ist von
der verspielten Bildwelt fasziniert. Dazu kommt die Begeisterung für die Epoche
des Barock, womit die beiden Hintergründe, Einflüsse und Inspirationsquellen
benannt sind. In altmeisterlicher Maltechnik, mit ausgesuchten Attributen,
verschiedensten Gesten, Haltungen oder Instrumenten präsentiert die Malerin
die Figuren.

Die Malerin Claudia Hauptmann wurde 1966 in Eisenach geboren. Sie besuchte
die Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig von 1985
bis 1988. Zum Studium war sie an der Hochschule für Kunst und Design Burg
Giebichenstein Halle von 1990 bis 95. Sie absolvierte ihr Studium bei Gudrun
Brüne und war im Anschluss bis 1997 Meisterschülerin bei Gudrun Brüne.
Ab ca. 1995 lebte Claudia Hauptmann in dem barocken Gutshaus in Lüskow und
baute dies mit Freunden und Bekannten unter denkmalpflegerischen Ansprüchen
entsprechend auf. Von 2001 bis 2003 malte die Künstlerin den Gartensaal des
Herrenhauses Heinrichsruh in Norddeutschland aus. Seit 2002 lebt und arbeitet
Claudia Hauptmann in Potsdam. 2004 hat die Malerin den Kunstpreis des
Europäischen Frauenforums Illereichen gewonnen, der mit einem Arbeitsstipendium
einhergeht.

Sabine Aichele-Elsner


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