RosenART

21. - 23. September 2007
Rosenbrauerei Pößneck, Sudhaus, Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 41, 07381 Pößneck

Jens Florschütz . Fotografie
Jürgen Kellig . Malerei
Bettina Lüdicke . Skulptur
Metulczki . Malerei


Jens Florschütz Serie "Heimat Blau": Gohliser Straße, 2007, C-Prinkt 33 x 50 cm


In der Herbstausstellung „RosenART“ im Turm auf dem Gelände der
Rosenbrauerei Pößneck werden von vier Künstlern Werke gezeigt.
Von dem Leipziger Fotographen Jens Florschütz werden Werke aus der
Serie „Heimat Blau“ zu sehen sein. Heimat als eher unscharfer Begriff
drückt das individuelle Empfinden für bekannte Orte aus. Besonders
‚Weggehen’ und ‚Wiederkommen’ stellen die persönliche Erfahrung mit
dem Ort heraus und verstärken die Frage nach der Verbundenheit zu diesem.
Aus der Individualität ergibt sich eine verzerrte Wahrnehmung des gut
Bekannten. Diese Unschärfe und Verklärtheit in der Wahrnehmung ist
Thema der Serie ‚Heimat Blau’. Durch Selektion der Schärfe im Foto
werden die für den Ort wesentlichen Dinge heraus gestellt. Der blaue
Grundton der Fotos drückt Distanziertheit aus.



links: Jürgen Kellig, "Wie im Fluge", 2006, Öl auf Leinwand, 180 x 140 cm
rechts: Bettina Lüdicke, "Pyramide 2", 2006, Bronzedraht, 140 x 70 x 60 cm


Die innere Unruhe und Suche nach Reflexionsraum trieb den Künstler Jürgen Kellig
in sämtliche Wüsten und karge Landschaften der Erde. Eine Folge davon war die
Reduktion und damit die sogenannte „Wüstenserie“. In der neuen Serie
„Wie im Fluge“ wird das Organische und die Oberflächenstruktur von der
reinen Farbe abgelöst. Die Annäherung an das Wesentliche und das Klingen
von Dissonanzen und Harmonien steht hier im Mittelpunkt. Die reduzierten
und flirrenden Farben ziehen wie Eindrücke, Erlebnisse und Landschaften
an uns vorbei. Der ersten Irritation und Unruhe beim Betrachten, folgt
eine meditative Atmosphäre und Ruhe.

Die philosophisch labyrinthischen Drahtobjekte und -Skulpturen von Bettina Lüdicke
sind in ihrer Ausstrahlung, Technik und Idee einzigartig. Seit über 10 Jahren arbeitet
die Bildhauerin mit Kupferdraht. Die zellartigen Formen sind gespannt, bestimmt,
scheinen sich auszudehnen und verharren doch im Moment der Durchdringung und
Verschmelzung. Einzelne abgeschlossene L-förmige Module mit spitz zulaufenden
Verdichtungen und weichen Rundungen werden wie Bausteine eingesetzt, geschichtet
und zu Türmen und Pyramiden entwickelt. Linienverdichtungen und offene Räume
wechseln sich ab. Innen- und Außenraum haben die selbe Wertigkeit. Instabile
Statik zeichnet die filigrane Architekur aus, die immer wieder neue Durchsichten
erlaubt, die zum geistigen Wandern einladen.


Metulczki, Kühlschrankbild 1, 2007, Acryl, Schellack, Foto auf Leinwand, 31 x 25 cm


Kunst in der Brauerei? Da darf Metulczki natürlich nicht fehlen.
Seit 2004 arbeitet er an seiner sogenannten „Bierserie“, mit
welcher er bereits einigen Kunst- und Bierfreunden aufgefallen ist.
Neben seiner neuen großformatigen Malerei werden die kleinen
besonders ästhetischen Schellack-Bilder und die „Kühlschrankserie“
gezeigt. Stimmungsvoll wird nicht nur das Getränk inszeniert, dem
Künstler gelingt es bestimmte Atmosphären und Situationen festzuhalten.
Die Interieurs erinnern durch die Lichtführung an romantische Malerei.
Diese Romantik konterkarriert Metulczki allerdings ganz bewußt mit seiner
Motivwahl. Die Gegensätze von Ästhetik und Verfall verbinden sich inhaltlich
und formal in Metulczkis Bildern.

Sabine Aichele-Elsner

in die Ausstellung


Rosenbrauerei


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