METULCZKI im Kulmbacher Kunstverein


23.07. - 04.09.2011
Kulmbacher Kunstverein im Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach e.V.
Hofer Straße 20, 95326 Kulmbach

Eröffnung am Freitag, 22. Juli 2011 ab 18 Uhr

Begrüßung: 1. Vorstand H. Hofmann
Oberbürgermeiseter Henry Schramm

Einführung: Dr. Matthias Liebel
Text der Laudatio Dr. Matthias Liebel


FINISSAGE und KÜNSTLERGESPRÄCH am Sonntag, 04.09.2011 um 17:00 Uhr

Am 4. September 2011 endet, die mit über 60 Arbeiten fast schon retrospektive Einzelausstellung
des Leipziger Künstlers Metulczki im Kulmbacher Kunstverein. Selbiger, der Künstler und seine
Galeristin laden aus diesem Anlaß zu einer feierlichen Finissage mit Künstlergespräch ein.

Es besteht also noch einmal die Möglichkeit, sich die umfangreiche und spannde Ausstellung
rund ums Thema Bier anzusehen. Bier als Genußmittel, der Teufel Alkohol, Romantik und Ab-
gründe - all diese Aspekte und Ambivalenzen verarbeitet Metulczki in seiner Malerei, von
den großen Kulissenbildern bis hin zu detailreichen und objekthaften Kleinformaten.

Ab 17 Uhr werden Sabine Aichele-Elsner M.A. (ARTAe Galerie Leipzig) und Heike Frauenfelder
vom Kulmbacher Kunstverein mit Metulczki ins Gespräch kommen, Fragen zu Motivation, Sujets
und Techniken erörtern. Natürlich sind alle Interessenten und Gäste des Abends gleichfalls
aufgefordet, sich rege an der Diskussion zu beteiligen, Fragen zustellen und neugierig zu sein!

Und um, ob all der Dikussionen und Gespräche, die Kehlen und Münder nicht veröden und aus-
trocknen zulassen, werden selbstverständlich wieder einige leckere Kulmbacher Museumsbiere
angeboten und harren ihres Genusses.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und reges Interesse!

Kunstverein Kulmbach,
Sabine Aichele-Elsner ( ARTAe Galerie Leipzig) und
Metulczki



Schleipziger HS 5, 2010, 130 x 140 cm, Acryl auf Leinwand


Metulczki – Der Biermaler

Der Kulmbacher Kunstverein zeigt ab dem 23. Juli in den Räumen des Brauereimuseums mit ca. 60 Arbeiten
die bisher größte Ausstellung von Metulczki. Nein – der Leipziger Künstler malt nicht einfach nur Bier.
Herausgefordert durch das auf den ersten Blick profane Thema, arbeitet sich der in Leipzig lebende Künstler,
seit einigen Jahren konsequent durch all die Annehmlichkeiten und Niederungen der Bierkultur. Romantische
Szenen und Interieurs, genauso wie Tippelbrüder und soziale Schieflagen, all das verarbeitet Metulczki in
seiner Bierserie. Diese wiederum kann dabei in drei Werkgruppen unterteilt werden.

Zum einen gibt es die romantischen, an die klassische niederländische Malerei erinnernden „Bierleben“ und
Schellackarbeiten. Halbvolle Biergläser vor verträumten Männern – ein Titel verrät „Typisch Typen“ - werden
von leichtem Kerzenschein in schummriges Licht getaucht. Metulczkis eigens dafür entwickelte Schellacktechnik
unterstreicht die Tiefe und verleiht den Bildern eine besondere Patina. Reflektionen des Lichtes werden auf
den Biergläsern nicht nur festgehalten, sondern das Gerstengetränk selbst wird von Metulczki zum Leuchten
gebracht. Farbigkeit und überaus harmonische Kompositionen machen diese Bier-Stil-Leben zu einzigartigen
Bildern.

Eine weitere Fraktion bildet die großformatige Schleipziger HS- Reihe. Diese Arbeiten sind kompositorische
und malerische Höchstleistungen in Metulczkis Schaffen. Die undefinierten Räume als fragile Konstruktionen
erinnern an Theaterkulissen und sind damit bereits eine künstliche Welt. In diese Welt werden jedoch reale
Figuren, Motive und Geschehnisse gesetzt. Die Figuren reichen von Arbeitern, die Bierfässer stemmen,
Außenseitern und so genannten Randexistenzen der Gesellschaft, bis zu beobachtende Fotografen, Kindern.
Die kindlichen bzw. jungen Figuren, z.B. ein Junge mit Fernglas, eine Fotografin oder ein Kind mit Verletzungen
im Gesicht, werden den Biertrinkern entgegen- bzw. gegenübergestellt und symbolisieren eine komplett konträre
Lebenssituation. Formal öffnen diese Figuren den Raum und führen den Betrachter in das Geschehen.

Korrespondierend hierzu bleibt noch die „Kühlschrankserie“zu erwähnen. Kühlschrank wird hier zur Metapher
von Konservieren und ist zugleich ein Hinweis auf die Farbigkeit der Bilder. Wiederum eine eigens entwickelte
Technik, lässt diese Arbeiten fast zum Objekt werden. Unter milchigen Schichten und Nebelschwaden verschwinden
und erscheinen Räume, Stadtlandschaften und natürlich, die schon in der Schleipziger- Reihe anzutreffenden
Figuren. Diesen eine Plattform zu geben, sie zu konservieren, humor- und würdevoll in Szene zu setzen, das
sind Hintergründe der Kühlschrankserie. Inhaltliche Ähnlichkeiten und vor allem der menschliche und liebevolle
Blick auf schräges Personal lassen sich bei Carl Spitzweg und Heinrich Zille finden, die Metulczki gerade wegen
ihrer Haltung mag.

Für diese Ausstellung wurden Werke aus Privatsammlungen aus Dresden, Stuttgart und Leipzig geliehen. Bilder
von Metulczki befinden sich unter anderem in München, Frankfurt, Berlin, Kopenhagen und Oxfordshire.
Der Künstler wird zur Eröffnung und Finissage persönlich anwesend sein. Der Kunstverein Kulmbach und das
Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach e.V freuen sich auf Ihren Besuch!, Juni 2011


Kulmbacher Kunstverein

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