25. – 27. Oktober 2024
Welterbe Zeche Zollverein
Freitag V.I.P. Preview 18 Uhr (nur mit Einladung) Offiziell: 19 – 22 Uhr
Samstag 11 – 19 Uhr Sonntag 11 – 19 Uhr
Hallen A5, A6, A8, A12, Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen
Wir sind in Halle A5! Zeigen Arbeiten von den Künstlern: Arno Bojak, Gudrun Brüne, Michiel Frielink, Claudia Hauptmann und Metulczki
Arno Bojak, 1974 in Wuppertal geboren, ist Maler. Und was für einer!
Er malt gespensterhafte Wesen, diffuse Räume und Geister. Desweiteren lassen sich Wände, mit Steckdosen, Scheuerleisten, Postern, Klebestreifen und Zetteln in seinem Oevre finden. Die Inhalte seiner Bilder changieren thematisch zwischen Adoleszenz, Wichsvorlagen, Popkultur, Welterkenntnissen, Verschwörungstheorien und Styles. Später bannte der Künstler Mischwesen und Chimären auf Nessel. Es folgten Darwinsche Apokalypsen und ein anhaltendes großes Fressen, darauffolgend Vexierbilder, dystopisch-liebliche Landschaften, florale Exzesse und degenerierte Kinderdarsteller und infantile Ensembles. Arno Bojak ist ein intellektueller Erfinder, Verwerfer, Vorreiter und Vorbereiter. Sowohl der Kampf als auch die Harmonie zwischen Linie und Fläche, Zwei- und Dreidimensionalität, Ruhe und Sturm der Farbklänge, Findung und Auflösung der Figur zeichnen die Bojaksche Malerei aus. Er studierte in Düsseldorf bei Markus Lüpertz und Dieter Krieg, dessen Meisterschüler er 1999 war.
Gudrun Brüne, 1941 in Berlin geboren, studierte nach einer Buchbinderlehre in Pößneck von 1961 bis 1966 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie setzte sich bereits zu DDR-Zeiten als Künstlerin durch, gerade oder trotz damals noch häufig anzutreffender patriarchaler Vorurteile gegenüber Künstlerinnen und deren malerischen Fähigkeiten. Eine ehrenvolle Ausnahme bildete hier ihr langjähriger Lebenspartner, Ehemann und Künstlerkollege Bernhard Heisig. Seit 1992 lebten und arbeiteten beide Maler in einem gemeinsamen Atelierhaus in Strodehne im Havelland. Von 1979 bis 1999 hatte Gudrun Brüne Lehrauftrag für Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale inne. Dort leitete sie die Fachklasse für Malerei und Grafik. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen waren Ihre Werke national wie international zu sehen. Brünes Arbeiten sind seit vielen Jahren in allen wichtigen Sammlungen vertreten, die Wert auf qualitätvolle ostdeutsche Malerei legen und einen möglichst umfassenden Überblick anstreben.
Befragt nach dem Motiv der Maske und deren permanenter Neuinszenierung sagt Gudrun Brüne: „Die Maske ist zugleich eine Demaskierung“. Der Mensch hinter der Verhüllung bleibt demnach eben doch sichtbar, wird eventuell noch erkennbarer. „Welche Maske man trägt, verrät viel über den Tragenden.“ ergänzt die Malerin ihre erste Aussage. Die Maske steht für ein Wechselspiel aus Transparenz und Verbergen, eine menschliche Kulturtechnik, die ein gesellschaftliches Miteinander erst möglich macht und uns doch immer wieder vor erhebliche Herausforderungen stellt. Ebenso sind die Puppen wiedererkenn-bare Protagonisten im Malereikosmos der Künstlerin. Oft beschädigt, lädiert, in Gruppen und ineinander verschlungen, ausgeliefert oder aktiv, lieblich und verstörend, entfalten diese ein energisches Eigenleben. Brünes Bilder bestechen durch eine kraftvolle Freiheit, eine geradezu jugendliche Malfreude. Ein Genuß und Vergnügen!
Michiel Frielink, 1979 in Enschede geboren, ist der schönste Niederländer Leipzigs, ein Magier der Maltechnik wie der Bildsprache. Schrecken und Freude in verstörender Melange. Gentleman.
Claudia Hauptmann, 1966 in Eisenach geboren, stellt Menschen mit ihren Empfindungen und Widersprüchlichkeiten in den Mittelpunkt. Souverän und virtuos im Handwerk, doppelbödig, intelligent und humorvoll in der Erzählung. Klassisch und modern, im malerischen Stil der aufgeklärten Renaissancemaler. Meisterschülerin von Gudrun Brüne!
Metulczki, 1971 in Schleiz geboren, Multiple Persönlichkeit, meist aber verträglich heiter, etwas zu romantisch. Neigt zum Bier in einsamen safe spaces. Malerei entsprechend, Trinkgedächtnisse. Menschen mögen das Gestrige. Gönnen wir ihm den Erfolg.
Allgemeines:
Die Galerie ARTAe wurde 2006 in Leipzig eröffnet und ist ein fester Bestandteil der Leipziger Kunstszene. Der künstlerische Schwerpunkt liegt auf Malerei und Zeichnung: Leipziger Schule (Gudrun Brüne), Neue Leipziger Schule (Claudia Hauptmann, Michiel Frielink, Metulczki) und Düsseldorfer Schule (Arno Bojak).
Seit 2014 bietet die Galerie ARTAe regelmäßig Führungen in diversen Ausstellungen an und kooperiert mit der Universität Leipzig, Institut für Kunstpädagogik. Studierende entwickeln Konzepte für die Vermittlung von Ausstellungen, die mit Schulklassen verschiedener Altersstufen umgesetzt werden.
Die Kunsthistorikerin Sabine Elsner realisiert regelmäßig die Street-Art Tour in Leipzig-Plagwitz.
Künstler der Galerie: Arno Bojak, Gudrun Brüne, Adelheid Eichhorn, Peter Freund, Michiel Frielink, Friedemann Grieshaber, Claudia Hauptmann, Thomas Kapielski, Jürgen Kellig, Sonomi Kobayashi, Metulczki, Enrico Niemann, Petra Ottkowski, Kathrin Rank, Constanze Zorn.