You´re the first, the last, my everything
Malerei
13. August bis 17. September 2021
Zur Eröffnung am Freitag, 13.08.2021 ab 19 Uhr ist der Künstler anwesend.
60 Jahre nach dem Mauerbau eröffnen wir die obengenannte Ausstellung mit den Bildern von Alexander Schellbach, der in drastischer, vieldeutiger, symbolischer Manier von Begegnungen in Räumen, auf und vor Bühnen erzählt und dabei nicht ironiefrei und humorlos bleibt. Bei all dem Drama in seinen Bildern ist also immer auch etwas Komisches zu finden. Seine Anspielungen können im Kontext von Liebesbeziehungen gesehen werden, wie die meisten Titel referieren oder aber auch auf gesellschaftliche Entwicklungen, Spannungen, Spitzen oder Empfindlichkeiten bezogen werden.
Der Inszenierung des Raumes geht ein real gebautes Model voraus, welches en miniature von Schellbach entworfen, gestaltet und vor allem ausgeleuchtet wird. Der Künstler schafft seine eigenen Räume, hält diese malerisch in seinen Aquarellen fest und geht hier im Vergleich zu einer vorgehenden Werkreihe mit einer größeren schöpferischen Aneignung und Kraft heran.
In dieser vorherigen Serie suchte der Maler verfallene Industriebrachen in z.B. Dessau, Bitterfeld und Leipzig auf, um sie zu seinen Motiven zu erklären. Diese nicht mehr funktionalen, der Geschichte anheim gefallenen Produktionsstätten, die künstlerisch, architektonisch, kompositorisch und vom Licht- Schattenspiel her höchst interessant sind, hielt Schellbach in schwarz-weiß , auf Papier und beinahe fotorealistisch fest. Von diesem künstlerischen Ausdruck ausgehend suchte der Künstler eine neue Möglichkeit der Ausdrucksform, welche einen größeren individuellen, verspielten, freien und eigenen Raum wiedergab und weniger Bezug zur Realität hat und doch ein realer Raum sein könnte. Das Bauen der eigenen Räume war hier ein wichtiger Schritt, der genau diese Möglichkeit des Schaffens und Spielens bietet. Eine cirka ein Quadratmeter große Box dient als ganz persönliche Bühne des Künstlers für die Begegnungen von Gegenständen, Innen- und Außenraum, gezeigtem und verhülltem Raum, Licht und Schatten. Damit sucht Alexander Schellbach nicht mehr die Motive in der gefundenen realen Außenwelt, sondern kreiert die Szenen und Räume selbst, die aus seinem Innern kommen und zugleich sein Inneres spiegeln. Hinzu kommt, dass er Farben einsetzt und damit weitere Bedeutungsebenen und Stimmungen vermittelt. Der künstlerische Prozess gewinnt an Qualität und rückt aus der Realität und deren Abbildung mehr in Richtung freie Schöpfung. Schellbachs Bilder sind kompositorisch und inhaltlich sehr bewegt, dicht und zugleich ausgewogen. Sie zeigen und verbergen zugleich. Hell- und Dunkelkontraste betonen die Tiefe der Räume. Starke Motive sind vieldeutig und geben den Bildern damit etwas Offenes, Nichteindeutiges und Vielschichtiges, wodurch man seine Werke als verträumt, verklärt, verspielt bis hin zu mystifiziert bezeichnen kann. Wer Lust auf diese Verschlüsselung hat, ist in dieser Ausstellung genau richtig, denn gerade das macht die Malerei von Alexander Schellbach aus.
Wir freuen uns, dass wir seine Malerei erstmals bei uns im SHOWROOM der Galerie in der Menckestraße 3, 04155 Leipzig zeigen können und laden sehr herzlich zur Eröffnung am Freitag, den 13. August 2021 ein. Der Künstler wird ab 19 Uhr persönlich da sein.
Euer Team der Galerie ARTAe, Marian und Sabine Elsner
Zur Vita von Alexander Schellbach
Nach seiner Ausbildung zum Keramiker verfeinerte der 1976 im Harz (Blankenburg) geborene Künstler seine Fähigkeiten an der Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Direkt nach dem Abschluss seines Studiums an der Hochschule für Kunst und Design 2010 erhielt Alexander Schellbach das Gradiurtenstipendium des Landes Sachsen-Anhalt. 2020 genoß er sein Arbeitsstipendium in Kempten.
Kontakt zur Galerie über info@artae.de oder 0160-9111 8817.
Abbildung oben: Alexander Schellbach, Your body is a wonderland, 2021, Tusche und Wasserfarbe auf Papier, 27 x 40 cm